 |
|
 |
 |
 |
 |
 |
 |
|
 |
|
|
6. Zugspitz-Extremberglauf am 23. Juli 2006 (Teil 2) (hier gehts zum Teil 1) |
|
|
 |
|
|
|
Jetzt müssen wir noch ein Stückchen klettern ... |
|
|
 |
|
|
|
... und erreichen um 10:54 Uhr und damit 81 Minuten vor der maximal erlaubten Zeit das Gatterl. Thomas, der befürchtet hatte, zu spät hierher zu
kommen, ist schon längst durch und kommt, wie ich später erfahre, sogar 43 Minuten vor mir im Ziel an. |
|
|
 |
|
|
|
Von der Grenze zu Deutschland aus sind es noch 6,2 km zum Ziel (Letzter Abschnitt:
0,4 km in 9 min = 2,67 km/h = 22:30 min/km). |
|
|
 |
|
|
|
Wir betreten eine Steinwüste und die ersten Schritte auf deutschem Boden werden mir fast zum Verhängnis. Vor mir kommt ein Läufer ins Straucheln
und mein Unterbewusstsein meint wohl, dass ich ihm das nachmachen muss. Ich stolpere und knalle auf den steinigen Boden. Zum Glück erwische ich keinen der spitzen Steine, die hier überall um uns herumliegen und kann
trotz einer kleinen Wunde am Knie sofort weiterlaufen. |
|
|
 |
|
|
|
In stetigem Wechsel geht es jetzt bergab, ... |
|
|
 |
|
|
|
... bergauf, ... |
|
|
 |
|
|
|
... bergab, ... |
|
|
 |
|
|
|
... wieder bergauf ... |
|
|
 |
|
|
|
... und dann quer rüber bis zur Knorrhütte. Hier überhole ich einen kleinen Masochisten, der sich barfuß über die spitzen Schottersteine quält.
In einem kurzen Gespräch erfahre ich, dass er wohl genau der Barfußläufer ist, den ich auch beim 3. Zugspitz-Extremberglauf vor drei Jahren schon einmal überholt habe. |
|
|
 |
|
|
|
Wir bleiben kurz stehen, um die Natur zu genießen und bemerken dabei, dass es seitlich ganz schön steil nach unten geht. |
|
|
 |
|
|
|
Noch ein paar Meter ... |
|
|
|
 |
|
|
|
... und die Knorrhütte kommt in Sicht, ... |
|
|
 |
|
|
|
... bei der wir zum vorletzten Mal verpflegt werden. Hier vereinen sich die alte Route aus Richtung Garmisch und die neue Route aus Ehrwald, und
ab jetzt kenne ich den Weg. Ich trinke einen Becher Wasser, greife mir ein Fruchtriegel von Schneekoppe und nehme die letzten 4,3 km in Angriff (Letzter
Abschnitt: 1,9 km in 30 min = 3,80 km/h = 15:47 min/km). |
|
|
 |
|
|
|
Jetzt wird es wieder richtig steil ... |
|
|
 |
|
|
|
... und ich knipse wieder jede Menge Fotos - als Alibi für dringend nötige Verschnaufpausen. |
|
|
 |
|
|
|
Zur Motivation der Läufer häufen sich jetzt die Kilometerangaben. Aber ich weiß nicht so recht, ob ich mich nun freuen soll, dass ich mich nur
noch 3,9 km anstrengen muss, oder ob ich mich über mich wundern soll, weil ich für die letzten 400 Meter ganze 11 Minuten gebraucht und mich somit sage und schreibe mit der berauschenden Geschwindigkeit einer
Bergschnecke vorwärts bewegt habe. (Letzter Abschnitt: 0,4 km in 11 min = 2,18 km/h = 27:30 min/km). |
|
|
 |
|
|
|
Und weiter geht es Richtung Gipfel. |
|
|
 |
|
|
|
Michael trinkt den letzten Schluck aus seinem Camelbak und lässt sich ab hier ein wenig zurückfallen, weil ihm wohl der Müsliriegel von der
Knorrhütte nicht so gut bekommen ist. |
|
|
 |
|
|
|
Außer uns Läufern sind hier auch jede Menge Wanderer unterwegs, die uns aber meist freundlich den Weg frei machen. Die Route, die wir heute
laufen (oder besser gesagt gehen und klettern) ist als Wanderroute mit neun Stunden Gehzeit ausgezeichnet. |
|
|
 |
|
|
|
Am 3,2 km-Schild überholt mich eine Horde “Nordic Extreme Walker”. Die Jungs sind hier mit ihren Stöcken eindeutig im Vorteil, weil sie
zusätzlich die Muskelkraft ihrer Arme einbringen können. (Letzter Abschnitt: 0,7 km in 8 min = 5,25 km/h = 11:26 min/km). |
|
|
 |
|
|
|
Die ersten Schneereste kommen in Sicht, von denen es vor drei Jahren mehr gab. |
|
|
 |
|
|
|
Die Strecke wird flacher und die Kilometerschilder immer ausgefallener. (Letzter Abschnitt: 0,6 km in 21 min = 1,71 km/h = 35:00 min/km). |
|
|
 |
|
|
|
Wir überqueren zwei Schneefelder ... |
|
|
 |
|
|
|
... und stapfen dann weiter durch die Wüste. Bis jetzt hat das Wetter wirklich gut gehalten und laut Wetterbericht dürfte es jetzt langsam zu
regnen und zu gewittern beginnen. Aber dem ist zum Glück nicht so und ich kann meine Regenjacke in meiner Umschnalltasche lassen. Hier oben wird es jetzt nur ein wenig kühler und es zieht sich ein wenig zu. |
|
|
 |
|
|
|
Ich komme an einem kleinen Schmelzwassersee vorbei ... |
|
|
 |
|
|
|
... und entdecke endlich den Sonnalpin auf 2576 Metern Höhe. |
|
|
 |
|
|
|
Nur noch wenige Schritte ... |
|
|
 |
|
|
|
... und ich erreiche die letzte Raststätte vor dem Ziel. Ich hole mir einen Becher Iso-Getränk und ein Stück Banane und warte auf Michael, der
ein paar Minuten nach mir hier ankommt. Ihm ist etwas flau in der Magengegend und er überlegt hier aufzugeben. Ich rate ihm zu, etwas auszuruhen und dann weiterzumachen und gehe 3 Stunden und 28 Minuten nach dem Start
alleine auf die letzte Bergetappe zum von hier etwa 1,3 km und ca. 370 Höhenmeter entfernten Ziel (Letzter Abschnitt: 1,3 km in 24 min = 3,25
km/h = 18:28 min/km). |
|
|
 |
|
|
|
Gegenüber des Sonnalpin sehe ich das
Schneeferner Haus mit der Läuferschlange. |
|
|
 |
|
|
|
Auf dem Geröllfeld kommt man wegen der kleinen Schottersteine und dem steilen Anstieg kaum voran. Nach jedem Schritt rutsche ich wieder ein
Stück zurück. |
|
|
 |
|
|
|
Es wird hier so steil, dass ich meine Hände zum Einsatz bringen muss, um mich entweder am Boden abzustützen oder um den Druck auf meine Beine
und damit die Standfestigkeit zu erhöhen. |
|
|
 |
|
|
|
Aber zum Glück bekommen wir nach der Schotterpassage ... |
|
|
 |
|
|
|
... Felsgestein und somit wieder festen Boden unter die Füße. Ab hier hangeln wir und an Stahlseilen entlang den Berg hinauf. |
|
|
 |
|
|
|
An manchen Stellen kommt es auch wieder zu Staus. Beispielsweise muss ich hier warten, bis sieben Wanderer vor mir hochgekraxelt sind. |
|
|
 |
|
|
|
Teilweise geht es seitlich ganz schön steil bergab und ich verstaue sicherheitshalber meine Digitalkamera, um beide Hände zum Festhalten frei zu
haben. |
|
|
 |
|
|
|
Immer an der Wand entlang ... |
|
|
 |
|
|
|
... kommen wir schließlich zum Berggrat, von wo aus man das Ziel sehen ... |
|
|
 |
|
|
|
... und auch einen Blick auf die andere Bergseite wagen kann. |
|
|
 |
|
|
|
Noch wenige Meter ... |
|
|
 |
|
|
|
... gehen wir jetzt wieder auf österreichischem Hoheitsgebiet ... |
|
|
 |
|
|
|
... weiter bis zum Ziel, das in diesem Jahr unterhalb der Besucherplattform aufgebaut ist. |
|
|
 |
|
|
|
Hier der Zielbereich von der Besucherplattform aus gesehen. Ich erreiche diese Stelle nach 4:14:11 Stunden. Michael kommt 14:38 Minuten nach mir
an. Für die letzten ca. 1,3 Kilometer habe ich 46 Minuten gebraucht. Das macht eine Geschwindigkeit, nein besser eine Langsamkeit, von nur 1,7 km/h (ein Läufer, der noch nie einen Berglauf gemacht hat, wird sich sicher
gar nicht vorstellen können, dass man sich so langsam nach vorne bewegen kann, ohne dabei umzukippen). Aber selbstverständlich gab es auch Teilnehmer, die viel flotter als wir unterwegs waren. So schaffte der Sieger die
Strecke in diesem Jahr in nur 2:07:07 Stunden. Aber jedem, der diesen Lauf zum ersten Mal macht, rate ich davon ab, alles aus sich rauszuholen zu wollen. Denn wer hier auf Zeit läuft, muss sich die ganze Zeit nur auf
den Boden und seine Schrittfolge konzentrieren und bekommt nichts mit von dieser herrlichen Landschaft. (Letzter Abschnitt: 1,3 km in 46 min =
1,70 km/h = 35:23 min/km, Gesamter Lauf: 16,1 km in 4:14:11 = 3,80 km/h = 15:47 min/km). |
|
|
 |
|
|
|
Gleich nach dem Zieleinlauf erhalte ich eine schöne Medaille, ein giftgrünes Funktionsshirt von Salomon, die Tal-Fahrkarte für die Tiroler
Zugspitzbahn und eine Flasche Hefeweizen. |
|
|
 |
|
|
|
Von der Besucherplattform aus bestaune ich noch das Gipfelkreuz ... |
|
|
 |
|
|
|
... entscheide mich aber wegen der schon fortgeschrittenen Zeit nicht zum Kreuz hinüberzukraxeln ... |
|
|
 |
|
|
|
... sondern schnappe mir Michael und die nächste Gondel ... |
|
|
 |
|
|
|
... und fahre mit Blick auf den Eibsee zurück nach Ehrwald und von dort mit dem Auto Richtung Heimat. |
|
|
 |
|
|
|
 |
|
|
|
Autor: Klaus Eppele eppele@welcheinglueck.de Weitere Laufberichte siehe:
http://laufen.welcheinglueck.de/Laufberichte/laufberichte.html |
|
|
|
|
|